Ameisensäure 60% ad us. vet.
- Artikel-Nr.: 7336
- 60%ige Ameisensäurelösung, die zur Behandlung von Bienenvölkern gegen die Varroamilbe genutzt wird
- Empfohlener Anwendungszeitraum: Zweimalige Winterbehandlung nach der letzten Honigernte im Abstand von ca. zwei Wochen mittels eines Verdunsters
- Ameisensäure des Serumwerks Bernburg ad us. vet. (für den Veterinärgebrauch)
- Inhalt: 1 Liter
Gebrauchsinformationen des Herstellers (Stand: April 2018):
Bezeichnung des Tierarzneimittels: Ameisensäure 60% ad us. vet. Lösung für Bienen.
Wirkstoff(e) und sonstige Bestandteile: 100,0 g enthalten: Ameisensäure 98% (m/m) 60,45 g.
Anwendungsgebiete: Varroatose der Honigbiene (Apis mellifera).
Gegenanzeigen: Nicht während der Tracht anwenden.
Nebenwirkungen: Beim Beachten der Anwendungsempfehlungen sind keine Nebenwirkungen bekannt. Falls Sie eine Nebenwirkung bei Ihren Tieren feststellen, die nicht in der Packungsbeilage aufgeführt ist, teilen Sie diese Ihrem Tierarzt oder Apotheker mit.
Zieltierart: Biene.
Dosierung für jede Tierart, Art und Dauer der Anwendung:
Dosierung mit Einzel- und Tagesangaben: Die empfohlene Dosis für ein- bzw. zweizargige Völker liegt im Spätsommer / Herbst (vor der Brutpause) bei 6 – 10 g Ameisensäure 60% pro Zarge und Tag, im Sommer (nach der Abschleuderung) bei 15 – 20 g pro Zarge und Tag. Die Minimaldosis von 6 g pro Tag (vor der Brutpause) bzw. 15 g pro Tag (nach der Abschleuderung) darf nicht unterschritten werden. Die Gesamtdosis beträgt 85 g Ameisensäure 60% pro Zarge und Behandlung. Das Volumen einer Zarge entspricht rund 40 Litern ( 40 dm3). Bei Beutetypen mit abweichendem Volumen ist die Dosis von Ameisensäure 60% dem vorhandenen Beutevolumen anzupassen. Der angegebene mittlere Dosisbereich ist einzuhalten. Kurzfristige Überschreitungen der Dosis innerhalb der ersten drei Behandlungstage um bis zu 100% können toleriert werden.
Art und Dauer der Anwendung: Die Ameisensäure wird mit Hilfe geeigneter Applikatoren (Verdunstungshilfen) in die Bienenvölker eingebracht. Das Besondere dieser Applikationsform ist die kontinuierliche Verdunstung niedriger Dosen pro Zeiteinheit über einen längeren Zeitraum. Die Verdunstung der Ameisensäure im Bienenvolk hat mit der höchstmöglichen Gleichmäßigkeit über einen Zeitraum von 10 Tagen zu erfolgen.
Beschreibung eines geeigneten Applikators (Beispiel s. Abb. 1): Der Applikator besteht aus einem Kunststoffgefäß (Material: Polypropylen, säurefest, lebensmittelecht) in dessen Vorratsbehälter (1) während der Applikation ein Unterdruck entsteht, sowie einem Auslauf- und Verdunstungsbehälter (2). Vorrats- und Verdunstungsbehälter stehen über eine unmittelbar über dem Boden angeordnete Öffnung (Auslaufbereich, 3) in Verbindung. Ein abnehmbarer Deckel (4) schließt den Verdunstungsbehälter ab, damit keine Bienen oder Fremdkörper in den Verdunstungsbehälter gelangen können. Der Deckel ist mit einem Schlitz für die Verdunstungsfläche versehen. Der Applikator wird vor der Anwendung im Bienenvolk in einem Leerrahmen durch vorgegebene Lochungen (5) angeschraubt und über die Öffnung in der Seitenwand (3) mit Ameisensäure 60% befüllt. In den Auslauf- und Verdunstungsbehälter des Applikators wird dann die Verdunstungsfläche (6) aus Papierfilz (Material: Holzschliffpapierfilz, Dicke: 1,5 mm) eingeschoben. Die Verdunstungsfläche beträgt im Allgemeinen 18 cm2, kann aber bei Bedarf (Abweichungen von der Tagesdosis) auf 9 bzw. 30 cm2 verändert werden. Kurzfristige Abweichungen von der mittleren Tagesdosis um bis zum Doppelten können in den ersten drei Tagen toleriert werden. Die Verdunstungsfläche ist erst direkt Abb.1 vor Einbringen in das Bienenvolk in denApplikator einzuschieben. Die Amei- sensäure steigt nun in der Verduns- tungsfläche auf und wird über ihre Oberfläche an die Umgebung abgege- ben. Durch die Entstehung eines Unter- druckes im Vorratsbehälter bleibt der Flüssigkeitsspiegel im Verdunstungs- behälter annähernd konstant. Der Applikator wird neben dem Brutnest, möglichst im Anschluss an eine Deckwabe, eingehängt. Einzargige Völker erhalten einen Applikator, zweizargige entsprechend zwei Applikatoren. Das Einhängen erfolgt generell fluglochfern und, bei Zweizargern, in der oberen Zarge in diagonaler Anordnung zur unteren Zarge. Der Applikator bleibt im Volk, bis die Ameisensäure verdunstet ist. Die Behandlung erfolgt zweimal pro Jahr, einmal direkt nach der Abschleuderung, einmal vor der Brutpause (in Mitteleuropa im Juli bzw. September). Brut muss während der Behandlung vorhanden sein.
Hinweise für die richtige Anwendung: Siehe unter Art der Anwendung und unter Besondere Warnhinweise
Wartezeiten: Wartezeit für Honig: Anwenden nach der letzten Honigernte des Jahres.
Besondere Lagerungshinweise: Vor Licht geschützt aufbewahren. Arzneimittel unzugänglich für Kinder aufbewahren. Das Arzneimittel nach Ablauf des auf dem Behältnis angegebenen Verfalldatums nicht mehr anwenden.
Besondere Warnhinweise:
Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung: Beim Arbeiten mit Ameisensäure sind Schutzhandschuhe zu tragen.Die Lösung verursacht Verätzungen. Dämpfe nicht einatmen. Bei Berührung mit den Augen gründlich mit Wasser spülen und Arzt konsultieren. Bei Unfall oder Unwohlsein sofort Arzt hinzuziehen.
Achtung
Wechselwirkungen mit anderen Mitteln: Keine bekannt.
Hinweise für den Fall der Überdosierung: Verdunster entnehmen, Verdunstungsfläche verkleinern.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Entsorgung von nicht verwendetem Arzneimittel oder von Abfallmaterialien, sofern erforderlich: Nicht aufgebrauchte Mengen von Ameisensäure 60% ad us. vet. sind vor dem Entsorgen stark mit Wasser zu verdünnen (mindestens im Verhältnis 1:10).